Aktivieren Sie Ihr Publikum!

Peter Claus LamprechtNewsletter Kommentieren

Für alle, die erfolgreich präsentieren wollen

Vor einiger Zeit habe ich die Kopfkino-Abonnenten gebeten, an einer Leserumfrage teilzunehmen. Mitgemacht haben 12 Leser. Das sind etwa 11 % aller Abonnenten, deren Anzahl im Umfragezeitraum von 94 auf 119 wuchs.

Die Auswertung zeigt mir, dass ich mit Stil und Konzept richtig liege und die Erwartungen der Leser erfülle. Und nicht nur das: Alle Befragten haben angegeben, den Newsletter „Kopfkino“ weiterzuempfehlen.

Über dieses Ergebnis freue ich mich sehr und danke allen, die mitgemacht haben.

Umfragen sind auch in Präsentationen möglich: Stellen Sie dem Publikum einfach eine geschlossene Frage und bitten Sie für die Antwort um Handzeichen.

Etwas aufwendiger ist der Einsatz spezieller Abstimmungstools, die in Verbindung mit den Smartphones der Zuschauer funktionieren. Die Abstimmungsergebnisse werden dabei automatisch in Echtzeit als Diagramm erzeugt und direkt in PowerPoint dargestellt (siehe auch „VOXR, Mentimeter & Co.: Umfrage- und Voting-Tools für PowerPoint“).

Ob einfach oder aufwendig: Umfragen in Präsentationen sind ein bewährtes Werkzeug, die Aufmerksamkeit des Publikums zu (er)halten.

Zwei weitere Methoden, mit denen Sie Ihre Zuschauer aktivieren können, beschreibe ich im nächsten Abschnitt.

Beste Grüße
Peter Claus Lamprecht

Zwei Lieblingsmethoden, mit denen ich das Publikum aktiviere

„Man darf über alles reden, nur nicht über 20 Minuten!“ Dieser Spruch aus der Rhetorik-Szene spielt auf die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums an: Wie lange kann und will sich ein erwachsener Mensch auf einen Redebeitrag konzentrieren? Diese Zeitspanne wird mit durchschnittlich 15 bis 20 Minuten angegeben.

Aber was ist, wenn Sie länger als 20 Minuten vortragen? Müssen Sie dann davon ausgehen, dass nach dieser Frist niemand mehr im Publikum Ihren Ausführungen folgt?

Nein, das müssen Sie nicht, wenn Sie Ihr Publikum regelmäßig aktivieren und in Ihre Präsentation einbeziehen.

Ich stelle Ihnen hier zwei meiner Lieblingsmethoden vor, mit denen ich die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer beliebig verlängere:

1: Wissens-Quiz

Das Wissens-Quiz setze ich gern in meinen Vorträgen ein. Dabei geht es nicht darum, die Zuschauer zu testen oder vorzuführen. Vielmehr möchte ich das Publikum mit drei zentralen Fragen auf mein Thema einstimmen und neugierig auf den Vortrag machen.

Der Clou dabei: Ich lasse die Antworten auf die drei Fragen zunächst offen. Ich verspreche aber, die Fragen im Laufe des Vortrags ausführlich zu beantworten.

Der Ablauf ist in etwa so:

  1. Ich kündige das Wissens-Quiz an und erkläre, dass niemand aus dem Publikum einzeln vortreten muss, um eine Frage daraus zu beantworten. Im Gegenteil bitte ich die Zuschauer darum, die Fragen und möglichen Antworten jeweils mit den Sitznachbarn zu besprechen und zu diskutieren. Für jede Frage stehen dafür 30 Sekunden Zeit zur Verfügung.
  2. Dann stelle ich die erste Frage (Beispiel: „Was bedeutet cognitive load?“), fordere die Zuschauer nochmals auf, sich mit den Sitznachbarn auszutauschen und starte einen Timer. Nach Ablauf der Zeit gehe ich weiter zur nächsten Frage.
  3. Nachdem so alle drei Fragen gestellt und diskutiert worden sind, leite ich zum eigentlichen Vortrag über.

Mit dieser Methode erreiche ich drei Dinge:

  • Die Zuschauer sind neugierig auf die Antworten, die ich nun im Laufe meines Vortrages geben werde. Denn sie möchten ja wissen, ob sie mit ihren Antworten richtig gelegen haben!
  • Die Zuschauer sind direkt im Thema und setzen sich aktiv damit auseinander.
  • Das Publikum ist gleich zu Beginn in den Vortrag einbezogen und damit definitiv aktiviert.

In meinem Blog-Beitrag „Wissens-Quiz: Das Publikum mit Fragen fesseln“ beschreibe ich diese Methode ausführlich.

2: Abwechslung in der Darstellung

Das Prinzip ist klar: Eintönigkeit macht müde, Abwechslung schafft Aufmerksamkeit. Machen wir uns bewusst, dass wir als Präsentierende über viele Möglichkeiten verfügen, unsere Präsentationsinhalte darzustellen. Die Visualisierung mit PowerPoint ist nur eine davon!

Jedes Mal, wenn Sie innerhalb Ihres Vortrags die Art der Darstellung wechseln, sorgen Sie für eine Lebendigkeit, die es Ihrem Publikum leichter macht, Ihnen zu folgen. Planen Sie deshalb schon bei der Konzeption Ihrer Vorträge diese Wechsel mit ein!

Zur Anregung eine Liste mit Darstellungsformen:

  • Live-Demonstration, Produktvorführung
  • Spielszene, Interview auf der Bühne
  • Einsatz von Requisiten
  • Video, Animation, Slideshow
  • Bildschirmfüllendes Foto
  • Einzelnes, plakatives Wort auf schwarzem Hintergrund
  • Storytelling
  • Anekdote
  • Wissens-Quiz
  • Umfrage, Abstimmung
  • Feedbackrunde, Blitzlicht
  • Fragen aus dem Publikum
  • Analoge Medien: Flipchart, Tafel, Pinnwand, Skizze auf Papier…
  • Begehbare Präsentation: Poster, Roll-Up-Banner, Vitrine, Messestand…
  • etc.

Egal, welche Möglichkeiten der Darstellung Sie auch nutzen: Achten Sie darauf, damit gezielt Bilder in den Köpfen der Zuschauer zu erzeugen, die helfen, Ihre Botschaft zu erleben und zu verstehen.

PowerPoint-Tipp: Ausgeblendete Folien mit Hyperlinks anzeigen

Angenommen, Sie haben in Ihrer Präsentationsdatei Folien, die Sie nur bei Bedarf zeigen wollen. Meist werden diese „Backup-Folien“ am Ende der PowerPoint-Datei gesammelt, um sie schnell im Zugriff zu haben, ohne eine andere Datei öffnen zu müssen.

Doch leider ist dieses Verfahren praktisch unbrauchbar, auf jeden Fall nicht besonders elegant. Denn wenn Sie während der Präsentation eine dieser ergänzenden Folien zeigen wollen, dann müssen Sie zum Ende der Datei blättern, die gewünschte Folie zeigen, und danach wieder zurück zum Ausgangspunkt gehen.

Wenn Sie richtig gut sind, dann haben Sie alle Foliennummern im Kopf und können (in PowerPoint im Präsentationsmodus) die Nummer der gewünschten Folie mit der Tastatur blind eintippen, danach die Enter-Taste drücken und so direkt zur Folie springen. Diese Methode wird jedoch schwierig, wenn sich die Foliennummern durch kurzfristige Umstellungen in der Datei ändern …

Mein Vorschlag: Arbeiten Sie mit Hyperlinks!

Hyperlinks funktionieren wie Links auf Websites. Sie lassen sich in PowerPoint im Präsentationsmodus anklicken und lösen damit eine bestimmte Aktion aus, zum Beispiel einen Sprung zu einer Folie. Diese Funktion nutzen wir, um unsere Backup-Folie bei Bedarf anzuzeigen.

Zum Ausprobieren erstellen Sie eine einfache PowerPoint-Datei mit drei Folien. Übernehmen Sie bitte die folgenden Folientitel:

  1. Folie mit Hyperlink
  2. Backup-Folie (ausgeblendet)
  3. Normale, weitere Folie

Blenden Sie die zweite Folie aus. Klicken Sie dazu in der Folienübersicht mit der rechten Maustaste auf die zweite Folie und wählen Sie dann im Kontextmenü „Folie ausblenden“.

Starten Sie den Präsentationsmodus und blättern Sie vor und zurück. Sie sollten nur die erste und die letzte Folie sehen können. Die ausgeblendete Folie, die Backup-Folie, sollte nicht zu sehen sein.

Nun fügen Sie auf der ersten Folie ein Rechteck ein, das später ein anklickbarer Button werden soll. In meiner Beispiel-Datei habe ich ein Rechteck mit abgerundeten Ecken genommen und mit „Ergänzende Informationen“ beschriftet.

Zum Schluss versehen Sie das Rechteck mit einem Hyperlink. Dazu klicken Sie das Rechteck mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü „Hyperlink …“ aus.

Im sich öffnenden Fenster „Link einfügen“ wählen Sie zunächst unter „Link zu:“ den Abschnitt „Aktuelles Dokument“ aus. Danach wählen Sie in der Liste die Folie aus, zu der gesprungen werden soll. In unserem Beispiel ist das „(2) Backup-Folie (ausgeblendet)“.

Bestätigen Sie mit Klick auf „OK“.

Starten Sie wieder den Präsentationsmodus und klicken Sie auf den eben erstellten Button: Die ausgeblendete Folie 2 sollte jetzt angezeigt werden.

Fertig! Spielen Sie noch ein wenig mit der Beispiel-Datei herum und beobachten Sie, was passiert, wenn Sie vor- und zurückblättern, nachdem Sie den Button angeklickt haben.

Ich wünsche viel Spaß mit Hyperlinks in PowerPoint!

 



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